Prägung |
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Konditionierungen
- Ankerungen - Prägungen
Reiz - Reaktionsprinzip: Tritt ein Reiz auf und
löst dieser eine Reaktion aus, kann er mit einem anderen Reiz kombiniert
werden. Durch Wiederholung wird diese Ankerung gelernt und in den synaptischen
Verbindungen des Gehirns geprägt. Tritt ein Reiz auf und löst
zusätzlich Gefühle aus, ist die Ankerung besonders intensiv.
Auch der Kontext - z.B. die Umgebung - wird als Ankerung gespeichert.
Ein Reiz verbindet sich auch mit innerlich schon abgespeicherten Erfahrungsmustern.
So genügt oft nur ein kleiner äußerer Reiz - Bild, Geste,
Geruch, Meinung, Wort oder Redewendung usw. , um im Inneren ein abgespeichertes
altes Reaktionsmuster zu aktivieren.
Diese Muster sind wieder mit weiteren Erlebnissen gekoppelt - bis tief
in unbewußtes verdrängtes Material hinein - so daß es
zu überraschenden oder auch stereotypen Reaktionen kommen kann, was
zu neuen Prägungen oder Verstärkungen von Vorurteilen beiträgt.
Beurteilung und Verhalten geschieht immer im Kontext von alten abgespeicherten
Mustern.
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Pawlow
findet Grundlage des Lernens
Der russische Physiologe Iwan Pawlow (1849-1936) Nobelpreisträger,
begann 1901 mit der systematischen Untersuchung der Speichelsekretion
bei Hunden. Er gelangte dabei zur Unterscheidung von unbedingten und bedingten
Reflexen: Werden die Speicheldrüsen des Versuchstiers zur Sekretion
angeregt, indem Nahrung die Rezeptoren im Mund direkt reizt, handelt es
sich um den gewöhnlichen, angeborenen, immer gleich ablaufenden unbedingten
Reflex. Allerdings kann die Speichelsekretion auch aus der Entfernung,
durch die Wiederholung einer bestimmten äußeren Reizkombination
ausgelöst werden, die mit dem unbedingten Reflex gekoppelt wird.
Diesen Vorgang bezeichnete Pawlow als bedingten Reflex. Davon
ausgehend sieht Pawlow die Grundlage des Verhaltens - auch beim Menschen
- in einer endlosen Reihe von bedingten Reflexen und schafft damit die
Grundlagen einer mechanistisch orientierten Psychologie speziell des Behaviorismus.
Der amerikanische Forscher Skinner (1904-1990) begründete aufbauend
auf dem Behaviorismus eine Psychologie, die nur das objektiv beobachtbare
und meßbare Verhalten zur Grundlage ihrer Wertung macht und nannte
sie 1951 Verhaltenstherapie. Die Anpassung an die Umgebung (Lerntheorie)
spielt eine zentrale Rolle. Dabei werden Regeln angewendet, die aus der
experimentellen Lernpsychologie abgeleitet sind und die überwiegend
auf Rattenversuchen basieren: systematische Desensibilisierung, operantes
Konditionieren, Imitationslernen etc. Auf tiefenpsychologische Deutungen
und innerpsychisches Erleben wird verzichtet. Verhaltenstherapie wird
bei neurotischen und psychotischen Störungen eingesetzt und vor allem
auch bei psychosomatischen Erkrankungen und Suchtkrankheiten. Sie gewinnt
ab den 80er Jahren neben den psychoanalytisch orientierten Verfahren als
gleichwertige Säule in der klinischen Praxis an Boden und wird von
den Krankenkassen bezahlt.
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Pawlowscher
Hundeversuch: Zeigt man einem Hund sein Fressen, bekommt er sofort
Speichelabsonderung (Instinktive Prägung aus dem morphogenetischen
Feld).
Läßt man dabei eine Glocke ertönen und wiederholt diesen
Vorgang mehrmals (Lehrnvorgang = Prägung), ist der Ton der Glocke
mit dem Speichelfluß im Gehirn neuronal geankert. Nun
kann man durch das alleinige Betätigen der Glocke jederzeit den Speichelfluß
des Hundes provozieren, obwohl kein Fressen vorhanden ist.
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Der Kontext ist wichtig!
Polnische Wissenschaftler untersuchten vor einigen Jahren die Pawlowsche
Hundekonditionierung.
Sie stellten fest, daß der Hund nach dem Training auch eine Speichelabsonderung
bekam, obwohl kein Ton der Glocke erklang, da sie den Klöppel ausgebaut
hatten: Der Kontext wirkte ebenfalls als Ankerung! Das Bild der Umgebung
und der Ablauf des Versuchs waren im Hundegehirn gespeichert, und dies reichte
aus, den Speichelfluß zu erzeugen. Ankerungen sind nicht nur linear,
sondern vielschichtig und komplex. Vollständiges Löschen von komplexen
Ankerungen, geschieht nur in synergetischen Prozessen! Kontext-Ankerungen
sind der Hintergrund für automatische Symmetriebrechungen. |